Was uns verbindet
Zielbilder ermöglichen ein gemeinsames strategisches Zukunftsbild, in dem sich in Organisationen alle wiederfinden können. Ein Bild, das in einer lernenden Organisation partizipativ entwickelt und gemeinsam gelebt wird. Die Entwicklung eines Zielbildes ist ein Prozess, der Menschen in Organisationen befähigt, neu zu lernen und Innovations- und Veränderungsschritte zu gehen. Wie können diese Schritte gelingen?
Wenn ein gemeinsames Zielbild fehlt
Organisationen stehen vor der Herausforderung, wettbewerbsfähig zu sein und gleichzeitig innovationsfähige Organisationsstrukturen zu schaffen, die neue Bedingungen positiv umsetzen können. Häufig zeigt sich jedoch ein ähnliches Bild: Es werden große Visionen und Strategien ausgerollt, die jedoch im Zuge der Operationalisierung verpuffen. Es wird sprichwörtlich nicht an einem Strang gezogen. Die Wirkkräfte verpuffen auch deshalb, weil ein gemeinsames Zielbild fehlt, das eine Richtung ermöglicht, wohin die Reise gehen soll und welchen Beitrag jede*r einzelne Mitarbeiter*in dazu leisten kann.
Die Strategie
Wohin geht die Reise? Wie stellen wir uns strategisch für die Zukunft auf? Dies sind nur einige Fragen zur zukünftigen Weichenstellung, die in strategischen Dimensionen formuliert werden sollten. Dabei gilt es, innovative Trends und Technologien in den Strategien aufzugreifen, die echte Chancen für die Unternehmensentwicklung bieten. Gleichzeitig gilt es aber auch, Risiken zu erkennen und abzuwägen.
Diese Entwicklungen und ggf. Neuausrichtungen erfordern in der Organisation
Strukturen, die solche Ansätze aufnehmen können. Darüber hinaus müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befähigt werden, diese neuen Wege kompetent zu beschreiten.
Wissen und Lernen sind dabei zentrale Erfolgsfaktoren für eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassungsfähigkeit.
Kommunikation und Aktivierung
Wenn nun die strategische Ausrichtung beschlossen ist, wie kann sie so operationalisiert werden, dass sie wirklich bei allen ankommt und mitgetragen wird?
Die Strategie, das Reiseziel, muss greifbar werden. Nur darüber zu reden reicht nicht. Austausch, Dialog und Diskurs gehören dazu.
Gerade im Bereich der Kommunikation sind folgende Antworten gefragt:
- Wie können wir eine Strategie so visualisieren, dass sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter darin wiederfinden kann?
- Wie können wir den Diskurs in der Organisation anregen?
- Wie schaffen wir es, dass sich jeder Einzelne mit dem Thema Strategie auseinandersetzt und sich fragt: “Was ist mein Beitrag im Kontext der Strategieumsetzung?”
- Wie kann das Zielbild wichtige Handlungsfelder für uns und unsere Kundinnen transparent machen?
Der Widerstand
Soziale Dynamiken können die dialogische Auseinandersetzung mit der Strategie behindern. Wenn die Zukunftsvorstellungen des Managements nicht an die Vorstellungskraft der Beschäftigten anknüpfen, kann es zu internen Reibungsverlusten und Widerständen kommen, nach dem Motto: »Die da oben haben sich was ausgedacht:
Die da oben “denken sich was aus” und wir da unten “müssen es ausbaden”.
Es ist also wichtig, eine gemeinsame Ebene, eine gemeinsame Sprache zu finden, damit die Strategie und das Ziel entsprechend verstanden werden.
Das Zielbild
Ein Bild, eine Visualisierung eines Ziels schafft genau das: eine gemeinsame Vorstellung davon, was erreicht werden soll und wohin die Organisation will. Es gibt eine Richtung vor und schafft Klarheit über die zentralen Handlungsfelder. Das Zielbild visualisiert sozusagen die Strategie.
Im Idealfall wird ein Zukunftsbild partizipativ entwickelt. Beginnend mit Gesprächen mit dem Top-Management, um besser zu verstehen, was aus ihrer Sicht die besten Hebel sind, was in der Vergangenheit hinderlich war. Aber auch ihre Einschätzung, wo sie strategische Handlungsfelder sehen, ist von großem Nutzen. Empfehlenswert ist auch der Einsatz von “Strategielotsen” aus der Organisation, die an den Schnittstellen arbeiten und ihre Erfahrungen und Perspektiven zu den Handlungsfeldern einbringen können.
Die Lernende Organisation
Organisationen, die in der Lage sind, sich kontinuierlich anzupassen, wissen, dass die lernende Organisation ein zentraler Erfolgsfaktor ist und räumen dem Thema “Lernen” daher einen hohen Stellenwert ein.
Die Strategie soll daher nicht nur im TOP-Management diskutiert werden, sondern durch verschiedenste Maßnahmen und Formate jede Abteilung und jedes Team zum Dialog einladen. Dabei geht es auch darum, dass jeder einen Wertbeitrag leisten kann.
Ein Ziel kann sein, dass ein Team die Strategie für sich herunterbricht und in eigenen Worten greifbar macht. Ein Ergebnis könnte sein, dass ein Team abgeleitete Teamziele formuliert, die Antworten auf die Frage geben, welchen Wertbeitrag es zur Erreichung der strategischen Ziele leisten wird.
Als lernende Organisation kommt auch die Phase der Retrospektive, in der die Frage gestellt wird: Wo stehen wir? Was ist gut gelaufen, was brauchen wir und wovon brauchen wir weniger? Auch dieser Diskurs sollte partizipativ und in Loops gestaltet werden.
Damit Neues wächst.