Wie Peer Learning die Innovationskraft fördert

Ein Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit: mit Peer Learning den Wissenstransfer und die Co-Kreation stärken.

Der Ver­lust von wert­vol­lem Wis­sen durch Ren­ten­ein­trit­te oder Job­wech­sel und der rasan­te tech­no­lo­gi­sche Wan­del for­dern Orga­ni­sa­tio­nen her­aus. Lebens­lan­ges Ler­nen wird zur Schlüs­sel­stra­te­gie, um wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben. Peer Lear­ning bie­tet einen inno­va­ti­ven Weg, Wis­sen zu tei­len und zukunfts­ori­en­tier­te Kom­pe­ten­zen auf­zu­bau­en. Wie das funk­tio­niert, erfahrt ihr in die­sem Beitrag.

Was macht Peer Learning besonders?

Peer Lear­ning ist eine Metho­de, bei der Kolleg*innen – so genann­te »Peers« – in einem kol­la­bo­ra­ti­ven Pro­zess Wis­sen und Erfah­run­gen mit­ein­an­der tei­len. Peer Lear­ning beruht auf der Idee, dass Men­schen von­ein­an­der ler­nen, indem sie Inhal­te dis­ku­tie­ren, erklä­ren, Feed­back geben und gemein­sam Pro­blem­lö­sun­gen erar­bei­ten. Dabei steht die Inter­ak­ti­on auf Augen­hö­he im Vor­der­grund, ohne dass eine hier­ar­chi­sche Rol­le domi­niert. Peer Lear­ning kann in viel­fäl­ti­gen For­ma­ten statt­fin­den, wie Lern­grup­pen, Men­to­ring zwi­schen Kol­le­gen oder infor­mel­lem Wissensaustausch.

Vorteile von Peer Learning

Peer Lear­ning bie­tet vie­le Vor­tei­le für den Ein­zel­nen, aber auch für Teams und Organisationen:

  • Tie­fe­res Ver­ständ­nis: Durch das Erklä­ren von Inhal­ten an ande­re ver­tie­fen die Kolleg*innen ihr eige­nes Wissen.
  • Moti­va­ti­ons­stei­ge­rung: Die Zusam­men­ar­beit för­dert eine posi­ti­ve Lernat­mo­sphä­re und stei­gert die Motivation.
  • Stär­kung sozia­ler Kom­pe­ten­zen: Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Team­fä­hig­keit wer­den trainiert.
  • Fle­xi­bi­li­tät: Es kann auf die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se und das Lern­tem­po der Betei­lig­ten ein­ge­gan­gen werden.
  • Selbst­stän­dig­keit: Die betei­lig­ten Kolleg*innen über­neh­men Ver­ant­wor­tung für ihren Lernprozess.

Herausforderungen von Peer Learning in der Praxis

Peer Lear­ning ist kein klas­si­scher Kurs, son­dern erfor­dert selbst­or­ga­ni­sier­tes Han­deln und Eigen­ver­ant­wor­tung. Peers schlie­ßen sich mit ande­ren Ler­nen­den zusam­men, um mit­ein­an­der und von­ein­an­der zu ler­nen. Die Per­so­nal­ent­wick­lung stellt daher kei­nen strik­ten Ablauf­plan oder Cur­ri­cu­lum zur Ver­fü­gung, son­dern orga­ni­siert den Rah­men, in dem Peer Lear­ning statt­fin­det. Das Ziel wird defi­niert, For­ma­te wer­den ange­bo­ten, zeit­li­che und struk­tu­rel­le Rah­men­be­din­gun­gen wer­den mit­ge­stal­tet, das Vor­ha­ben wird kom­mu­ni­ziert und beglei­tet, auf Wunsch auch moderiert. 

Welchen Einfluss hat Peer Learning auf das Lernen in einer Organisation?

In einer ler­nen­den Orga­ni­sa­ti­on, die auf kon­ti­nu­ier­li­che Ent­wick­lung und Wis­sens­aus­tausch aus­ge­rich­tet ist, hat Peer Lear­ning einen bedeu­ten­den Impact:

  1. För­de­rung des Wis­sens­aus­tauschs: Peer Lear­ning baut Silos ab und erleich­tert den Wis­sens­trans­fer zwi­schen Teams und Abtei­lun­gen. Dies führt zu einer bes­se­ren Nut­zung des vor­han­de­nen Wissens.
  2. Stär­kung der Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit: Durch die gemein­sa­me Arbeit an Pro­blem­lö­sun­gen und den Aus­tausch unter­schied­li­cher Per­spek­ti­ven ent­ste­hen krea­ti­ve Ideen und Innovationen.
  3. Erhö­hung der Mit­ar­bei­ter­bin­dung: Peer Lear­ning schafft eine Lern­kul­tur und eine Kul­tur der Zusam­men­ar­beit und Unter­stüt­zung, was die Moti­va­ti­on und Zufrie­den­heit der Mit­ar­bei­ten­den steigert.
  4. För­de­rung agi­ler Kom­pe­ten­zen: Peer Lear­ning stärkt Fähig­kei­ten wie Eigen­ver­ant­wor­tung, Anpas­sungs­fä­hig­keit und Zusam­men­ar­beit – zen­tra­le Eigen­schaf­ten einer ler­nen­den Organisation.
  5. Kon­ti­nu­ier­li­che Wei­ter­ent­wick­lung: Peer Lear­ning ermög­licht ein dyna­mi­sches und nach­hal­ti­ges Ler­nen, das sich fle­xi­bel an neue Her­aus­for­de­run­gen und Ver­än­de­run­gen anpasst.

Peer Lear­ning ermög­licht den Auf­bau und die Ent­wick­lung eines inte­gra­len Lern­pro­zes­ses in einer ler­nen­den Orga­ni­sa­ti­on. Es ist ein wich­ti­ger Schlüs­sel, um ver­schie­de­ne (inter­na­le & exter­na­le) Dimen­sio­nen in Lern­pro­zes­se einzubeziehen. 

Peer Learning im Innovationsprozess

Die Umset­zung eines Peer-Lear­ning-For­mats in einer Orga­ni­sa­ti­on erfor­dert eine gut durch­dach­te Pla­nung und Durch­füh­rung. Der Pro­zess kann in meh­re­re bekann­te Pha­sen unter­teilt wer­den, die sicher­stel­len, dass das For­mat ziel­ge­rich­tet, effek­tiv und nach­hal­tig ist.

Nach­fol­gend ein Über­blick über die fünf Implementierungsphasen:

  • Vor­be­rei­tung und Analyse
  • Design des Peer-Learnings-Formats
  • Pilot­pha­se
  • Roll­out in der Organisation
  • Kon­ti­nu­ier­li­che Weiterentwicklung

Hin­weis zur Implementierung:

Die recht­zei­ti­ge Ein­bin­dung bzw. Infor­ma­ti­on der vom Pro­jekt betrof­fe­nen Stake­hol­der ist not­wen­dig. Für ein nach­hal­ti­ges und effek­ti­ves Peer Lear­ning im Inno­va­ti­ons­pro­jekt ist ein Com­mit­ment der Manage­ment­ebe­nen unabdingbar.

In einem der nächs­ten Blog-Bei­trä­ge wer­den wir die­se Pha­sen aus der Sicht eines Inno­va­ti­ons­teams noch etwas genau­er unter die Lupe nehmen.

Fazit: Peer Learning als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

Peer Lear­ning stärkt die Inno­va­ti­ons­kraft und Wett­be­werbs­fä­hig­keit, indem es den Aus­tausch von Wis­sen för­dert und zukunfts­re­le­van­te Kom­pe­ten­zen auf­baut. In einer Welt des stän­di­gen Wan­dels hilft es Orga­ni­sa­tio­nen, fle­xi­bel zu blei­ben, neue Per­spek­ti­ven zu ent­wi­ckeln und schnel­ler auf Ver­än­de­run­gen zu reagie­ren – eine unab­ding­ba­re Vor­aus­set­zung für nach­hal­ti­gen Erfolg.