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Wie überlebt eine gute neue Idee den Widerstand in Organisationen?

Wie über­le­ben gute Ideen ihren Weg zur Inno­va­ti­on in Orga­ni­sa­tio­nen? Wie kön­nen sie durch Rou­ti­nen und Regel­mä­ßig­kei­ten in der Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur ver­an­kert wer­den und sprich­wört­lich »Wur­zeln schlagen«?

Inno­va­tions- und Wett­be­werbs­fä­hig­keit basie­ren heu­te mehr denn je auf Orga­ni­sa­tio­nen und ihren Men­schen, die Neu­es adap­tie­ren. Die orga­ni­sa­to­ri­schen Rah­men­be­din­gun­gen für ver­än­der­te Inno­va­tions- und Kun­den­pro­zes­se oder neue Pro­dukt­in­no­va­tio­nen zu gestal­ten und damit anschluss­fä­hig zu blei­ben, ist eine gro­ße Auf­ga­be. Jeder, der Neu­es ent­wi­ckeln und umset­zen will, weiß um den Gegen­wind in Teams, Abtei­lun­gen und bei Kun­den, der damit ver­bun­den sein kann. Wie schaf­fen wir den­noch zukunfts­fä­hi­ge Organisationen?

Wenn orga­ni­sa­to­ri­sche Pro­zes­se ins Sto­cken geraten

Jede gute Idee beginnt mit einer Beob­ach­tung, und sie ist auch die Grund­la­ge für Inno­va­ti­on. Eine Idee ent­steht oft aus der Lösung eines Pro­blems am Arbeits­platz. Dabei wer­den for­mel­le, aber auch infor­mel­le Pro­zes­se beob­ach­tet. Pro­zess­ab­kür­zun­gen wer­den ent­wi­ckelt, um eine not­wen­di­ge Ent­schei­dung zu beschleu­ni­gen. Ein leben­di­ges Dickicht infor­mel­ler Wege ist erkenn­bar, das kur­ze Dienst­we­ge ermög­licht. Vie­le Kolleg*innen erken­nen das Pro­blem als sol­ches, weil sie täg­lich damit kon­fron­tiert sind und stel­len die Fra­ge “Wie kön­nen wir es lösen?” auch aus einem kon­kre­ten Need heraus.

Der Ursprung neu­er Ideen

Und genau die­se Situa­ti­on ist in vie­len Orga­ni­sa­tio­nen der Aus­gangs­punkt, um über eine neue Sache, eine neue Mög­lich­keit nach­zu­den­ken. Wie kön­nen wir das Pro­blem lösen? Wie brin­gen wir eine gute Idee in die Welt, die wach­sen und groß wer­den kann? Das kön­nen ganz ein­fa­che Aus­gangs­fra­gen sein, um in Bewe­gung zu kom­men.
Damit Neu­es wach­sen kann, braucht es auch eine Orga­ni­sa­ti­on, die das zulässt. Das ist lei­der nicht so ein­fach. Denn vie­le Men­schen haben wirk­lich gute Grün­de, das Neue, die Ver­än­de­rung nicht will­kom­men zu hei­ßen oder sogar etwas dage­gen zu haben.

Orga­ni­sa­tio­nen als Fried­hö­fe guter Ideen

Was pas­siert, wenn Ideen oder Inno­va­tio­nen umge­setzt wer­den sol­len? Oft gar nichts. Abwar­ten, Tem­po redu­zie­ren, aus­sit­zen, Ver­ant­wor­tung weg­de­le­gie­ren sind nur ein paar Ver­hal­tens­wei­sen, die quer durch die Abtei­lun­gen und Funk­ti­ons­trä­ger einer Orga­ni­sa­ti­on beob­acht­bar sind. Dadurch wer­den Orga­ni­sa­tio­nen lei­der unge­wollt zu Fried­hö­fen guter Ideen. Und genau hier lohnt es sich für Orga­ni­sa­ti­ons- und Per­so­nal­ent­wick­ler, die Ursa­chen par­ti­zi­pa­tiv zu erforschen.

Wie über­lebt eine Idee oder eine Inno­va­ti­on in Organisationen?

Dazu muss es ihr gelin­gen, einen Platz in der Regel­mä­ßig­keit und Rou­ti­ne der Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren zu fin­den. Und dage­gen spricht auf den ers­ten Blick vie­les. Denn vie­le Kolleg*innen haben etwas dage­gen. Dabei wer­den immer wie­der Struk­tur­mus­ter sicht­bar, die Inno­va­ti­on ver­hin­dern. Es lohnt sich, die­se Mus­ter und Ver­hal­tens­wei­sen zu hin­ter­fra­gen und zu erfor­schen.
Denn Ver­än­de­run­gen berüh­ren eben eta­blier­te Pro­zes­se, Bud­gets und nor­mier­te Bedin­gun­gen. Gera­de des­halb ist es wich­tig, eine gute Idee zu ent­wi­ckeln, die den Weg durch die Orga­ni­sa­ti­on schafft und dar­über hin­aus einen spür­ba­ren Mehr­wert am Markt generiert.

Orga­ni­sa­ti­ons-Design in 3 Schritten

Immer mehr Orga­ni­sa­tio­nen erken­nen die Vor­tei­le eines men­schen­zen­trier­ten Ansat­zes (Human­Cen­ter­De­sign – HDC), der sowohl auf Kun­den als auch auf die Men­schen in Orga­ni­sa­tio­nen aus­ge­rich­tet sein kann und deren Bedürf­nis­se im Ent­wick­lungs­pro­zess berück­sich­tigt werden.

  1. Selek­ti­on: Der ers­te Schritt ist die Selek­ti­on. Wenn wir vie­le Ideen mit guten Lösungs­an­sät­zen für das defi­nier­te Pro­blem ent­wi­ckelt haben, kön­nen wir eine viel­ver­spre­chen­de Idee iden­ti­fi­zie­ren und beim Kun­den tes­ten. Löst sie ein Kun­den­pro­blem und gibt der Kun­de posi­ti­ve Signa­le, kön­nen wir den zwei­ten Schritt ein­lei­ten. Um hier­für eine gute Aus­gangs­ba­sis zu erhal­ten, bie­tet sich ein metho­di­sches Vor­ge­hen mit Inno­va­ti­on-Sprints oder Design-Thin­king-Pro­zes­sen an.
  2. Umset­zungs­pha­se: Eine neue Idee ist noch lan­ge kei­ne Inno­va­ti­on. Sie muss nun in die Struk­tu­ren und Pro­zes­se einer Orga­ni­sa­ti­on inte­griert wer­den. Hier beginnt die “ech­te” und nach­hal­ti­ge Inno­va­ti­ons­ar­beit. Denn nur wenn sich eine Idee und Inno­va­ti­on als anschluss­fä­hig durch­set­zen kann, hat sie eine Chan­ce auf Erfolg. Dies ist ein kri­ti­scher Pro­zess. Gleich­zei­tig bie­tet ein struk­tu­rier­ter Inno­va­ti­ons­pro­zess eine gute Nach­voll­zieh­bar­keit, wo eine Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung, ein Inno­va­ti­ons­team oder auch Füh­rungs­kräf­te im Imple­men­tie­rungs­pro­zess ste­hen. Wo läuft es gut? Wo stockt es? Was kann ich tun, um in die nächs­te Pha­se zu kom­men? Klu­ge Fra­gen und ein kon­ti­nu­ier­li­cher ana­ly­ti­scher Blick hel­fen, die Adap­ti­ons­fä­hig­keit voranzutreiben.
  3. Sta­bi­li­sie­rungs­pha­se: Eine gute Idee, eine Inno­va­ti­on zu fin­den, ist wich­tig. Eine Inno­va­ti­on ist aber erst dann eine ech­te Neue­rung, wenn sie von Kun­den und ande­ren Stake­hol­dern akzep­tiert und in Orga­ni­sa­tio­nen tat­säch­lich umge­setzt wer­den kann. Bei­de Per­spek­ti­ven müs­sen pro­ak­tiv berück­sich­tigt wer­den. In der Pra­xis fin­den wir oft eine Lücke zwi­schen Stra­te­gie und Ope­ra­tio­na­li­sie­rung. Um nach­hal­tig wirk­sam zu wer­den, bedarf es einer Ver­knüp­fung. Hilf­reich sind z.B. Inno­va­tions- und Ver­ste­ti­gungs-Loops, damit die Orga­ni­sa­ti­on eine Inno­va­ti­on in klei­nen Schrit­ten nach­voll­zie­hen und sta­bi­li­sie­ren kann.

Eini­ge Leit­fra­gen für die Umset­zungs­schrit­te:
Wie ist die Idee posi­tio­niert und stra­te­gisch ver­an­kert?
Wel­che Akteu­re sind betei­ligt?
Wel­che Res­sour­cen ste­hen zur Ver­fü­gung?
Wer ist Spon­sor und wie wird die Umset­zung kom­mu­ni­ka­tiv beglei­tet?
Wie ist die Umset­zung ope­ra­tiv in die Ablauf­or­ga­ni­sa­ti­on ein­ge­bun­den?
Wer­den par­ti­zi­pa­ti­ve Betei­li­gungs­pro­zes­se im Inno­va­ti­ons­pro­zess unterstützt?

Fazit

Wich­tig ist es, die Ver­knüp­fung der aktu­el­len Stra­te­gie mit den tat­säch­li­chen Bedürf­nis­sen des Kun­den und der Orga­ni­sa­ti­on immer wie­der zu über­prü­fen und auszubalancieren.

Auf die­se Wei­se wird das Über­le­ben von Ideen in Orga­ni­sa­tio­nen und das Wachs­tum von Neu­em möglich.