Lernende Organisationen
entwickeln und gestalten
Viele erfolgreiche Organisationen, deren Geschäftsmodell lange funktioniert hat, geraten unter Druck. Sie stehen vor der großen Herausforderung, sich schnell an dynamische Anforderungen anzupassen und weiterzuentwickeln. Es geht darum, eine lernende Organisation aufzubauen, die besonders flexibel auf externe und interne Reize reagiert und lernfähig ist.
Auf dem Weg zur lernenden Organisation
Es gilt, neue Strukturen zu schaffen und das Lernen auf allen Ebenen der Organisation zufördern. Und: auch von Kunden, Marktbegleitern und Branchenfremden zu lernen.
Dazu braucht es Mut, Bewährtes in Frage zu stellen, sich mit neuen Ansätzen und Denkweisen zu beschäftigen und Offenheit, sich immer wieder anzupassen.
Bei innospring sind wir davon überzeugt, dass an einer lernenden Organisation kein Weg vorbeigeht. Sie trägt wesentlich dazu bei, in Zeiten des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruchs den Nährboden für eine innovative Lern- und Arbeitskultur zu schaffen und Zukunftsfähigkeit zu fördern. Welche Schritte dazu im Einzelnen notwendig sind, beleuchten wir in diesem Beitrag.
Was ist eine lernende Organisation?
Peter Senge gilt als einer der einflussreichsten Managementdenker und prägte den Begriff der Lernenden Organisation. Er war Direktor des Center for Organizational Learning am MIT und führte den Begriff der Lernenden Organisation in den 1990er Jahren ein. In seinem Buch „The Fifth Dicipline: The Art and Practice oft he Learning Organization“ widmet er sich dem Thema und zeigt insbesondere Führungskräften und Unternehmen auf, welche Eigenschaften und Erfolgsfaktoren einer lernenden Organisation.
Senge identifiziert fünf Disziplinen einer lernenden Organisation, die für kontinuierliches Wachstum und Entwicklung entscheidend sind:
Eine lernende Organisation zeichnet sich durch die folgenden fünf Bereiche aus:
1. Systemdenken
Die Organisation versteht sich als ein zusammenhängendes System, in dem alle Teile miteinander interagieren. Probleme werden ganzheitlich analysiert, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren, anstatt nur die Symptome zu bekämpfen.
2. Gemeinsame Vision
Es gibt eine klar definierte und geteilte Vision, die alle Mitglieder der Organisation inspiriert und leitet. Diese Vision schafft ein gemeinsames Ziel und sorgt für Motivation und kohärentes Handeln.
3. Mentale Modelle – Erhöhtes Reflexionsniveau:
Individuen und Teams hinterfragen und reflektieren regelmäßig ihre Denk- und Verhaltensmuster. Dadurch überwinden sie eingeschränkte Sichtweisen und werden offener für Veränderungen und neue Perspektiven.
4. Teamlernen /Peer-Learning
Die Organisation fördert kollaboratives Lernen, bei dem Teams gemeinsam Probleme lösen und Wissen austauschen. Dies stärkt die Innovationsfähigkeit und schafft Synergien durch kollektive Intelligenz.
5. Personal Mastery – individuelles Wachstum
Einzelpersonen streben danach, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen kontinuierlich zu erweitern. Diese Haltung fördert die Selbstverantwortung und trägt zur Gesamtentwicklung der Organisation bei.
Wenn diese fünf Disziplinen erfolgreich zusammenwirken, entsteht eine lebendige lernende Organisation. Sie ergänzen und unterstützen sich im Arbeitsalltag gegenseitig und bilden so die Grundlage für eine flexible und anpassungsfähige Organisation.
Was sind die Vorteile einer lernenden Organisation?
Unternehmen, die sich zu einer lernenden Organisation entwickelt haben, profitieren von zahlreichen Vorteilen, die stark auf ihre Zukunftsfähigkeit ausgerichtet sind. Siehaben eine positive Strahlkraft in Richtung Markt, in die eigene Organisation und zu den Mitarbeitenden.
Die Vorteile im Überblick:
Anpassungsfähigkeit
Förderung von Innovation
Verbesserte Entscheidungsfindung
Stärkung der Mitarbeiterbeteiligung
und ‑motivation
Effizienteres Wissensmanagement
Wettbewerbsfähigkeit steigern
Nachhaltige Kultur des Wandels
Regenerativ handeln
Wie wird ein Unternehmen zur lernenden Organisation?
Unternehmen, die sich zu einer lernenden Organisation entwickeln wollen, benötigen in der ersten Phase eine Orientierung, wie ein Handlungsplan aussehen könnte. Bei innospring gehen wir davon aus, dass in den Unternehmen bereits fundiertes Wissen und Kompetenzen vorhanden sind. Dies bietet einen Ansatzpunkt, daran anzuknüpfen und bereits mit kleinen Schritten viel zu erreichen. Die Entwicklung und der Aufbau zur lernenden Organisation wird in der Regel von der Organisations- und Personalentwicklung begleitet.
Unsere Empfehlungen für die Ausrichtung einer Organisation zur lernenden Organisation lauten daher:
Klare Ausrichtung & Vision: Eine klare gemeinsame Ausrichtung bietet Rahmen und Orientierung. Erarbeitet eine klare Vision, durch die das Zukunftsbild und die Geschichte greifbar und vorstellbar werden.
Siehe auch: https://innospring.de/vision-und-zielbilder/
Erhöhtes Reflexionsniveau: Baut Reflexionskompetenz innerhalb der Belegschaft auf, indem diese Kompetenz als Führungskompetenz etabliert wird. Entwickelt interne Reflexionskompetenz im Bereich der Personal- und Organisationsentwicklung, um flexibler auf Entwicklungen reagieren zu können.
Teamlernen: Fördert die Zusammenarbeit und Konfliktlösungskompetenz im Team durch die Schaffung klarer Verantwortlichkeiten, den gezielten Einsatz individueller Stärken und das Sichtbarmachen des gemeinsamen Beitrags zur übergeordneten Vision.
Adaptive Organisationsstrukturen: Entwickelt das Organisationsdesign dynamisch weiter, indem Prozesse schlanker gestaltet, kontinuierliche Optimierungen vorangetrieben und der Bedarf an Selbstorganisation gezielt analysiert wird.
Rhythmus: Richtet sich konsequent am Kundennutzen aus und etabliert einen klar strukturierten, transparenten Zielprozess. So entsteht ein stabiler Rhythmus, der die Organisation auf Kurs hält und gleichzeitig Raum für adaptive Anpassungen und gemeinsames Lernen schafft.
Praxisbeispiel
Ziel war es, nachhaltiges Wachstum zu fördern und die Mitarbeiterbindung langfristig zu stärken.
Die Prinzipien der lernenden Organisation sollten dabei stärker in den Arbeitsalltag von Führungskräften und Mitarbeitenden eingebunden werden.
Gemeinsam analysierten wir die Handlungsoptionen, die für eine robuste Organisation und Unternehmenskultur entscheidend sind. Dabei wurden bestehende Initiativen zur lernenden Organisation und die fünf zentralen Handlungsfelder zukunftsfähiger Organisationen systematisch bewertet, um daraus konkrete und priorisierte Maßnahmen für das Unternehmen abzuleiten.

Fazit
Die lernende Organisation bildet die Grundlage für eine anpassungsfähige, innovative und regenerative Organisation. Sie muss zunächst behutsam aufgebaut werden, um sich dann kontinuierlich anzupassen und weiterzuentwickeln.
So wird sie zu einem lebendigen System, das sich in der Dynamik widerstandsfähig bewegt und wächst.